DFG-Netz­werk "Spiel­for­men der Angst"

Das DFG-Netzwerk Spielformen der Angst beschäftigt sich – ausgehend von der sichabzeichnenden Angst-Konjunktur im Kontext aktueller Gesellschaftsdebatten (z.B.: Terror, Klimawandel, demografischer Wandel) – in kulturwissenschaftlich-kritischer Perspektive mit der Frage, wie Ängste auf der kollektiven Ebene (medial) konstruiert und kommuniziert werden, welche diskursiven Strategien im „Umgang mit der erwarteten Katastrophe“ (Mike Davis) zu beobachten sind und welche politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Effekte die Angst-Kommunikation im Zuge politischer Rückkopplung hat bzw. haben kann. Dabei geht es dezidiert nicht um den Entwurf einer physiologischen oder psychologischen Angst-Theorie. Vielmehr soll (allerdings auch unter Einbeziehung der erfahrungswissenschaftlichen Angst-Forschung) der Versuch unternommen werden, Angst als ein Kondensat kommunikativer Praktiken zu konzeptualisieren, das im gesellschaftlichen Raum als entscheidendes Legitimationsargument verschiedenster „Wahrheitspolitiken“ (AlexDemirovic) Wirkungen entfaltet. Von dieser Prämisse ausgehend, sollen in diachroner wie synchroner Perspektive historische und gegenwärtige Angst- Kollektive identifiziert und nach den Regeln und Verlaufsformen befragt werden, auf deren Grundlage diese konstruiert und innerhalb spezifischer Angst-Szenarien platziert werden. Leitperspektive des Projektes ist dabei die Frage, auf Basis welcher kulturellen Kodierungen Angst in verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Feldern als kollektives Phänomen wirksam wird und welche historischen und aktuellen Bedrohungsszenarien dabei aufgerufen werden, um Realitätshypothesen in Form einer „Simulation von Zustimmung“ (Baudrillard) zu legitimieren.

Workshop in Paderborn: Angst, Topografie und Inszenierung

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Exposé DFG Netzwerk Angst (Sabiene Autsch) PDF-Datei: 514 KB